Unsere Schule

In der Michael-Ende-Schule werden seit Dezember 1984 Patienten unterrichtet, die für längere Zeit (voraussichtlich vier Wochen und länger) in der Klinik sein müssen. Über das Jahr sind das ca. 230 Schüler.

Das gilt für schulpflichtige Patienten (Primarstufe, Sekundarstufe I und II ) aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Station für psychosomatische Erkrankungen und (seltener) aus der Station “Kinderklinik”.

In der M-E-S werden Schüler aller Schulformen unterrichtet. Dabei werden die Schüler aller Stationen, soweit dies der organisatorische Rahmen der Klinik zulässt, gemeinsam unterrichtet. Der Schule stehen dafür eigene, gut eingerichtete Klassen- und Fachräume zur Verfügung.

Ziel dieser Schule ist die Förderung von Schülern und Schülerinnen entsprechend ihrem individuellen Bedürfnis, welches resultiert aus der psycho-physischen Verfassung, dem individuellen Leistungsstand sowie den Richtlinien und Lehrplänen der Heimatschule.

Die Schule setzt sich mit der jeweiligen Heimatschule in Verbindung und arbeitet dann mit dem Schüler an den Themenbereichen, die benannt werden. Dabei wird selbstverständlich auf die persönliche Befindlichkeit und auf besondere Förderbedürfnisse Rücksicht genommen. So können Versäumnisse während des Klinikaufenthaltes vermieden, Lücken gezielt geschlossen und damit Benachteiligungen vermieden werden. Daher können Zeugnisse und Abschlüsse, wie an jeder anderen Schule auch, erworben werden. Wenn nötig kann auch ein gestörtes Beziehungsgeflecht zur Schule hier neu geordnet werden. Als besonders wichtig wird seitens der Schule erachtet, ein Stück überschaubaren Alltag für die Kinder und Jugendlichen in den Klinikalltag zu bringen. Schlagwortartig lässt sich das so ausdrücken: Normalität, wo immer möglich, Besonderheit, wo unabdingbar nötig.

Angestrebt wird eine möglichst umfassende Unterrichtung der Schüler, d.h., möglichst viele Fächer werden in gekürztem, aber möglichst großem Umfang unterrichtet. Betont werden soll der besondere Stellenwert aller Fächer, in denen bevorzugt nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit Hand und Herz gelernt werden kann.

Überhaupt gilt in der M-E-S als ein oberstes Prinzip, die Freude beim und am Lernen zu erhalten, oder dort, wo eines oder beides verschüttet ist, diese wieder anzubahnen. Das gilt für alle Bereiche. Aus diesem Grund und, um eine möglichst ganzheitliche Förderung zu gewährleisten, finden nicht nur die musischen Fächer in der Michael-Ende-Schule Beachtung, sondern besonders auch der Bereich der Arbeitslehre. Hier finden viele Schülerinnen und Schüler durch das konkrete tätige Auseinandersetzen mit der Umwelt wieder Zugang zum Lernen. Hervorzuheben ist zudem das besondere Gewicht des Sportunterrichts. Er bietet auch Gelegenheit zu einer ganzheitlichen Förderung unserer Schüler.

Gearbeitet wird in jahrgangs- und schulformübergreifenden Gruppen. Dabei kommt dem Prinzip der Differenzierung und der Individualisierung hohe Bedeutung zu. Einzelunterricht ist auf ein absolutes Minimum reduziert, um eine Situation ähnlich der in der Heimatschule zu schaffen und der Schülerschaft soziales Lernen zu ermöglichen.

Als Lebensnerv der M-E-S hat sich ein intensives Schulleben entwickelt. Hier sind zahlreiche Feste und Feiern sowie die zwei- bis dreimal jährlich durchgeführten Projektwochen zu nennen. Gerade die besondere Lebenssituation im Klinikalltag lässt solche Veranstaltungen zu deutlichen Höhepunkten werden, die gekennzeichnet sind durch ein Höchstmaß an Engagement und Akzeptanz.

Mehr als jede andere Schulform ist die M-E-S auf ein effektives Instrumentarium zur Förderdiagnostik angewiesen, zum einen, um den derzeitigen Standort zu ermitteln, um von dort aus sinnvoll arbeiten zu können, zum anderen, um bei Bedarf Schullaufbahnberatungen qualifiziert leisten zu können.

Wichtig für eine effektive Arbeit mit den Schülern / Schülerinnen in der M-E-S ist ein wohlfunktionierendes Kontaktgeflecht zwischen der Schule und Eltern, Heimatschule, Schülerschaft, Pflege-, Erziehungs-, Ärzte- und Therapeutenteams. Dabei kommt es entscheidend darauf an, zu einem offenen Informationsaustausch zum Wohle der Kinder und Jugendlichen zu gelangen.