Online – Texte von Schülern

Die Stadt ohne Straßen

Zugebaute Steinwüsten. Gebäude scheinen willkürlich aneinandergereiht und geklebt. Menschen gehen von einer Haustür direkt in die andere, Wege zwischen den Häusern sind nicht mal einen Meter lang.

Eine Stadt ohne Straßen. Niemandem gehört ein Haus, gleichzeitig gehören aber jedem alle Häuser. Privatsphäre ist unvorstellbar, jeder weiß alles über jeden, die Chance das jemand dein Wohnzimmer durchqueren muss um voranzukommen ist der Alltag. Durchquerung der Stadt scheint wie ein Labyrinth. Man kann sich nicht verstecken, Löcher werden von den Nachbarn gebohrt. Wenn man seine Tür verriegelt wird sie aufgebrochen, so ist das nun mal. Die eigene Kuriosität der Menschen überschreitet auch den Respekt vor anderen und sich selbst. Die Menschen, die es interessiert, tragen Masken um noch einen Hauch von Privatsphäre in diesem konstant öffentlichen Bereich zu besitzen. Und Menschen, die der Idee der unendlichen Offenbarung folgen, sehen keinen Grund sich mehr als Privatperson zu sehen.

Physisch ist dieser Ort unerreichbar, aber jeder lebt in ihm.

(von Melanie)

Die Stadt ohne Straßen

Labyrinth

Ein Labyrinth lässt sich mit dem Leben des Menschen vergleichen. Auf den ersten Blick erkennt man die Gemeinsamkeiten möglicherweise nicht, doch sieht man genauer hin, bemerkt man die Ähnlichkeit.

In einem Labyrinth ist es fast unmöglich, direkt den richtigen Weg zu finden. Bei manchen Irrgärten ist ein bestimmter Ort das Ziel, welches zu erreichen ist. Bei anderen geht es ausschließlich darum, den Garten zu durchqueren und den richtigen Weg hinaus zu finden. Dafür braucht man Zeit und vor allem Geduld. Oft läuft man auf falschen Wegen oder landet in einer Sackgasse. Manchmal begegnet man immer wieder gleichen Orten oder Dingen und merkt, dass man sich im Kreis anstatt vorwärts bewegt hat.

Bei dem Leben des Menschen ist es ähnlich. Jeder Mensch hat ein Ziel im Leben. Nicht jeder ist sich dessen bewusst. Der Eine hat sein Leben von klein auf geplant und strebt ein bestimmtes Ziel an, wie Z.B. Erfolg im Beruf oder das Gründen einer Familie. Der Andere lebt planlos im Hier und Jetzt und lässt sich von seinen Instinkten leiten. Möglicherweise mit der Intention, einfach glücklich und zufrieden zu sein. Die Ziele der Menschen variieren wie die der Irrgärten. Manche haben etwas Bestimmtes vor Augen, während andere sich nur nach der „Freiheit“, nach dem Durchqueren des Labyrinthes sehnen. Einige erkennen ihr Ziel erst dann, wenn sie es erreicht haben. Doch auf diesem Weg durchläuft jeder Mensch eine Reise, auf der man Entscheidungen treffen, Enttäuschungen einstecken und durch gute und schwere Zeiten gehen muss. Bei jedem sieht diese Reise anders aus. Man meint, man könnte sie planen, durch bestimmte Entscheidungen wie die Berufswahl oder den Wohnort. Doch im Grunde erstellt sich das Leben seinen eigenen Plan. Mit jeder Entscheidung öffnet sich eine neue Tür. Man kann sie nicht immer steuern oder vorausplanen. Wie im Labyrinth wägt man ab, welcher Weg der bessere ist. Diese Entscheidungen prägen den Menschen und lenken ihn unbewusst in bestimmte Richtungen. Doch manchmal täuscht man sich in Wegen. Und merkt vielleicht, dass der einfachere nicht direkt der richtige ist und nicht alle Richtungen zum Guten führen. So gibt es auch Momente im Leben, in denen man das Gefühl hat, man käme nicht weiter und würde sich rückwärts bewegen.

Bei dem Einen ist es nach der Schule aufgrund der Panlosigkeit bezüglich der Zukunft, bei dem anderen ist es die falsche Berufswahl. Man steht in einer Sackgasse. Viele lassen in solchen Momenten den Kopf hängen, dabei sind auch diese Momente im Leben üblich und genau daraus wird man schlau. Denn wenn man sich genauer umsieht, erkennt man viele andere Wege, die einem zuvor gar nicht bewusst waren. Es ist wichtig, aus Enttäuschungen zu lernen. Denn sie gehören zum Leben dazu. Und auch in jeder anderen Lebenssituation eignet man sich neues Wissen an. Nicht nur durch die Schule, vielmehr durch Fehler, die man macht. Nur wenn man auf bestimmten Wegen scheitert, weiß man, welche man nicht nochmal gehen wird. Und um etwas zu erreichen, muss man es wagen, bestimmte Wege zu gehen, auch wenn man Angst vor möglichen Konsequenzen hat. Denn genau aus diesen kann man lernen.

Manchmal ist man sich eines Vorhabens sicher und merkt erst spät, dass man sich in eine völlig falsche Richtung bewegt hat. Dabei sind oft auch die äußeren Einflüsse von Bedeutung, wie Familie und Freunde. Man wird ständig unbewusst in bestimmte Richtungen geleitet. Doch irgendwann merkt jeder, dass es einzig und allein darum geht, was man selbst erreichen und welche Wege man gehen will. Deshalb sieht bei jedem Menschen die Reise anders aus. Doch die Gemeinsamkeit liegt darin, dass man sein individuelles Ziel erreichen wird. Auch wenn es vielleicht ganz anders aussieht als geplant oder es nicht direkt realisiert wird.

Wie im Labyrinth findet jeder früher oder später seinen Weg zum Ziel.

(von Lilly)

Das Einrad

In der Zeitschrift „DB mobil“ wird in jeder Ausgabe ein Schriftsteller gebeten, zu einem der verlorenen Gegenstände, die im zentralen Fundbüro der Deutschen Bahn landen, eine fiktive Geschichte zu erzählen. Den Schüler*innen wurde das Foto eines Einrades gezeigt (Ausgabe 01/2020). Zu diesem Schreibimpuls verfasste die Schülerin S. folgende Geschichte:

Samstag, 9:00 Uhr

Was? Schon so spät?

Ich ziehe schnell meine Arbeitskleidung an und schminke mich auf eine extrem konzentrierte Art und Weise. Ich hätte eigentlich abgeholt werden müssen, aber es gibt keinen Platz mehr im Wagen meines Arbeitskollegen. Ein eigenes Auto besitze ich auch nicht, weil ich viel zu viel Geld für unnötige Dinge ausgebe. Heute muss ich mit der Bahn fahren; keine gute Entscheidung für jemanden, der denselben Job hat wie ich.

Ich laufe vollständig geschminkt die Treppe herunter, in der einen Hand meine Fahrkarte, in der anderen mein Einrad und mit einem Rucksack auf meinem Rücken. Ich renne, um nicht zu spät zu kommen. Und da ist er; schon wieder an derselben Stelle; seit sieben Monaten wartet er dort jeden Tag und jede freie Minute auf mich. Doch ich bin ein junger Mann und bin nicht interessiert an anderen Männern. Ich versuche mir jeden Tag einzureden, dass er kein Stalker, sondern ein arbeitsloser Mann ist, der seine Zeit am Bahnhof verbringt. Auch wenn er nicht wirklich arbeitslos aussieht und jeden Tag ordentlich angezogen ist, beruhigt es mich trotzdem, mir jeden Tag dasselbe einzureden. Ich warte und warte, doch meine Bahn kommt nicht.

Ich schaue ihn unauffällig an und unsere Blicke treffen sich oft, zu oft. Er hat mich schon mehrere Male angesprochen, ich habe abgelehnt, aber er kann es trotzdem nicht wahrhaben, dass ich keinerlei Interesse an einer Beziehung, eher gesagt an einer homosexuellen Beziehung habe. Ah, meine Bahn ist endlich da!

Ich gehe ziemlich angespannt durch die Tür und suche mir einen angenehmen Sitzplatz. Doch die komplette Bahn ist voll! Ich breche in innere Panik aus. Denn dort steht er, mein Stalker. Und ehe ich mich umdrehen kann, spüre ich einen starken und unerwarteten Stich im Rücken: Ich falle um, und das einzige, was ich um mich herum sehen kann, ist eine Menge Blut und ihn vor mir stehen. Meine Sicht wird immer unklarer und verschwommener und ich höre kein Geschrei mehr, sondern ganz allein ihn sagen: „Wenn ich dich nicht haben kann, dann niemand.“

(von S.E.)

.Liebesbief an Anna….

Du gibst mir das Gefühl, dass ich der beste Mensch auf Erden bin.

Du bist der einzige Mensch, der mir Liebe zeigt

Egal wohin du gehst ich gehe mit dir auch wenn du wählst ich

Lasse dich nie los – wir zwei bis zum anderen Ende der Welt.

Du machst mich zu dem glücklichsten Menschen der Welt.

Egal was ich für scheiße mache du bist immer für mich da ob in guten oder schlechten Zeiten.

Ich vermisse dich jeden Tag aufs Neue und muss immer an dich denken.

Jeden Tag aufs Neue weine ich und denke mir, ich will nicht mehr.

(von Fabian)

Mein perfekter Ort

Mein Perfekter Ort wäre… wenn ich in einem Wald wäre mit Felswänden und vielen Wasserfällen. Dazu noch riesige Bäume, in denen man klettern kann. Sobald ich die Augen schließe, sehe ich meinen perfekten Ort und träume vor mich hin. Gibt es diesen Ort vielleicht wirklich? Oder ist das nur meine Fantasie. Ich wünschte, es gäbe diesen Ort in echt, dann würde ich mich dahin begeben und nie wieder zurück kommen. Jeden Tag in den Felswänden oder in den Bäumen herumklettern. Oder in den Bächen mit den Fischen schwimmen. Und sobald der Tag zu Ende ist, gehe ich in mein selbst gebautes Haus oder schlafe unter dem freien Sternenhimmel, bis der nächste Tag beginnt und ich von Vogelgezwitscher wach werde.

(von Alexander)

Manchmal wäre ich gerne…

Oft wünsche ich mir, dass ich ein Adler wäre. Dann könnte ich den ganzen Tag durch die Lüfte fliegen und von oben die Welt sehen. Leider habe ich in echt Höhenangst. Weswegen ich auch sehr selten in den Urlaub fliege. Aber als Adler hätte ich keine Höhenangst und könnte den ganzen Tag in den Bergen herumfliegen, durch die Täler, oder neben einem Wasserfall sitzen. Und dann hoch in die Lüfte mich stürzen und daraufhin mit einen Sturzflug bis in ein Tal auf eine Baumspitze gleiten.

(von Alexander)

Der Adler, der das Licht auslöschte

In seinem Werk „Der Spiegel im Spiegel“ (1984) veröffentlichte Michael Ende 30 Geschichten, die durch die surrealistischen Bilder seines Vaters inspiriert wurden. Das oben abgebildete Gemälde wurde am Literaturtag als Schreibimpuls für den folgenden Schülertext verwendet:

So stolz und kraftvoll flog er über das Meer. Die Rede ist von ihm, dem König der Lüfte, dem Adler. Er war auf der Suche nach neuem fressen. Sein Ziel? Das Ende der Zeit. Er sah auf einmal einen Raum, mitten auf dem Meer. Es war weit und breit kein Land zu sehen, nur dieser Raum. Der Adler war neugierig und flog hin. Im Raum war eine Kerze und an der Wand, rote Kreise. Der Adler wusste genau, was mit den Zeichen gemeint war. Mit der Kerze würde er auch die Zeit auspusten. So tat er dies. Doch auf einmal schrie er auf vor Schmerz, versuchte wegzufliegen, doch seine Kraft verließ ihn. Und er stürzte ins Meer. Die Kerze, die er ausgemacht hatte, zündete sich von selbst wieder an und um den äußersten Kreis bildete sich ein neuer Kreis. Der Adler hatte seine Zeit beendet, doch die Zeit selbst kann nicht aufgehalten werden.

(von C J-S)

Das Bild „Der Adler, der das Licht auslöschte“ ist hier zu sehen.

Menschen aus aller Welt

Menschen sind die Jenigen auf die wir aufpassen müssen, z.b Leute aus dem Irak, aus Albanien oder auch aus der Türkei.
Denn diese Menschen sind genauso wie wir warum glaubt es jeder das die falsch sind auf der Welt, andere sagen Kanake andere sagen „deine Mutter“, das ist nicht nett. Also wir finden es traurig das manche Familien getrennt werden und wahrscheinlich sogar getötet werden es sind menschen sie sind zwar anders im aussehen aber innerlich sind sie alle gleich aber niemand glaubt es echt schade das ihr euch dafür nicht einsetzt

(von Damian, Rechtschreibung nicht verändert)