Austausch mit Wien

Austausch mit der Heilstättenschule Wien  –  März 2024

Wir hatten das große Glück, im März 2024 über das Erasmus-Programm des Schulamtes Lüdenscheid nach Wien fahren zu können. Dort haben wir uns in vielen hochinteressanten Gesprächen mit der Schulleitung und den Lehrer*innen der „Heilstättenschule“ – so wird in Österreich eine Klinikschule bezeichnet – und den leitenden Ärztinnen der Kliniken ausgetauscht.

Es gibt insgesamt 14 verschiedene Standorte mit jeweils 10-12 Lehrkräften pro Standort. Fünf Standorte gehören zur Kinder- und Jugendpsychiatrie. In jeder Lerngruppe sind 5 Schüler*innen. Sie werden immer im Team von 2 Lehrkräften unterrichtet. Der Unterricht findet für die Klassen 1-9 statt. Ab der Klasse 10 unterrichten Gymnasiallehrer*innen in Abordnung – das ist dann die „höhere Schule im Spital“.

Daniela Jagsch, die Schulleiterin der Heilstättenschule Wien, bei einem Gastvortrag für Lehramtsstudierende im Auditorium Maximum der Universität Wien

An jedem Standort gibt es Lehrkräfte, die ausschließlich für die Reintegration zuständig sind. Sie stellen bereits im Vorfeld der Aufnahme Kontakt zu den Stammschulen her und begleiten und unterstützen die Eltern. Sie bereiten Mitschüler*innen und Lehrkräfte der Stammschulen auf die Rückkehr des jeweiligen Kindes vor, klären bei Bedarf Mitschüler*innen über die Erkrankung des Kindes auf und beraten die Lehrkräfte. Falls nötig suchen die Reintegrationslehrer*innen auch nach einer neuen Schule. Die Schüler*innen werden bei ihrer Rückkehr bis zu einer Woche von den Reintegrationslehrkräften begleitet.

Das AKH Wien, Universitätsklinikum und Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien

In sogenannten „ambulanten Klassen“ können Kinder, die noch nicht in ihrer Stammschule beschulbar sind, nach einem Klinikaufenthalt unterrichtet werden. Eine ambulante Anbindung an die Klinik durch einzelne Therapien bleibt bestehen. Der Unterricht findet über den gesamten Vormittag statt. Zusätzlich gibt es Nachmittagsangebote. Hausaufgaben werden in der Klinik erledigt. Könnte das eine Möglichkeit für uns sein?

Wir bringen viele Ideen mit für uns an der Michael-Ende-Schule, z.B.:

Finden wir einen Bauernhof, den wir regelmäßig mit den Jüngsten besuchen können?

Wie können wir eine Aufnahme schon im Vorfeld mit den Stammschulen so vorbereiten, dass die Beschulung bei uns gut gelingt?

Wie können wir die Konzepte der Heilstättenschule Wien zur Reintegration für uns an der Klinikschule integrieren?

Noch einmal unser großer, ganz herzlicher Dank an die Schulleiterin und die vielen Lehrkräfte der Heilstättenschule Wien und an die Ärztinnen, die sich so viel Zeit für Gespräche mit uns genommen haben.